Unterwegs mit der MS Sorpesee

Von Karfreitag bis Ende Oktober eines jeden Jahres verkehrt auf dem Sorpesee das gleichnamige Fahrgastsschiff MS Sorpesee. Die Seerundfahrt dauert circa eine Stunde und kann am anderen Ende des Sees, an der Anlegestelle Amecke, unterbrochen und mit einer der nächsten Rundfahrten fortgesetzt werden.
Die Hauptanlegestelle befindet sich südwestlich des Staudamms, direkt an der Uferpromenade. Abfahrtszeiten von hier aus sind jeweils zur vollen Stunde.

Das MS Sorpesee wurde 2005 in Dienst gestellt, ist 36,60 Meter lang, 7,60 Meter breit, kann bis zu 360 Personen transportieren und besitzt eine maximale Geschwindigkeit von knapp 20 Stundenkilometer. Das Schiff verfügt über einen behindertengerechten Einstieg ohne Stufen, einer Rollstuhltoilette und -lift zum oberen Bootsdeck. Für die Passagiere stehen zwei getrennte abgeschlossene Fahrgasträume sowie zwei offene Sonnendecks zur Verfügung und es gibt eine Selbstbedienungstheke mit Getränken, Snacks und kleinen Gerichten.

Den Sorpesee und das Fahrgastschiff erreicht man aus Richtung Ruhrgebiet problemlos über die Autobahnen A44  und A46 (Ausfahrt Nr. 64 – Arnsberg-Hüsten). Von dort führt der Weg – gut ausgeschildert – über die B229 Richtung Sundern. In Hachen biegt man dann Richtung Langscheid und zum Sorpedamm ab. Direkt am Damm und wenige Schritte von der Hauptanlegestelle entfernt befinden sich mehrere PKW-Parkplätze.

Wenn man es schon mal bis zum Sorpesee geschafft haben sollte, würde ich die Schiffsfahrt auf jeden Fall empfehlen. Von Bord des Schiffes bekommt man einen ganz anderen Eindruck vom See und der umliegenden Natur als vom Ufer aus. Außerdem fährt das Schiff entlang der Grundstücke vieler privater Ferienhäuser am westlichen Ufer und dieses Sightseeing ist manchmal recht interessant.

Die Rundfahrt kostet (2013) EUR 8,00 pro Erwachsenen und EUR 4,00 für Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren. Kürzere Fahrstrecken kosten entsprechend weniger. Rollstühle und Kinderwagen werden kostenlos befördert, Fahrräder kosten EUR 1,00 und für Hunde muss man EUR 2,00 hinlegen.
In meinen Augen ist der Fahrpreis (z.B. verglichen mit einer Karrusselfahrt auf der Kirmes) angemessen und auch akzeptabel.

Die Fahrt ist keine Kreuzfahrt sondern eine Bootstour über einen Binnensee. Schiffsromantik kommt da nicht unbedingt auf, es ist eher eine Besichtigungsfahrt. Wenn man aber Glück hat und das Schiff ist nicht so voll besetzt, kann man zumindest die umliegende Natur auf sich wirken lassen. Und: Der Weg ist das Ziel!

Die MS Sorpesee entwickelt 182 kW aus einem Volvo-Penta-Schiffsdiesel. Wenn man achtern auf dem Sonnendeck über der Maschine sitzt / sitzen muss, ist das schon recht laut. Aber auf dem Oberdeck und in den Fahrgasträumen ist das Motorengeräusch kaum wahrzunehmen. Ein Segelschiff ist es allerdings nicht! ;o)

Empfehlenswert ist, nur die halbe Fahrstrecke vom Staudamm bis zur Anlegestelle Amecke zu wählen und von dort über den Wanderweg am östlichen Ufer zum Staudamm zurückzulaufen. Je nach Route – direkt am See entlang oder oberhalb durch den Wald – beträgt die Distanz rund acht bis zehn Kilometer.

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Lörmecke-Turm

Der Lörmecke-Turm befindet sich an der südlichen Stadtgrenze von Warstein und zugleich auf der höchsten Stelle des Arnsberger Waldes, nahe dem Warsteiner Kopf. Bei gutem Wetter kann man einen nicht beschreibbaren Panorama-Rundblick auf die Soester Börde und das Sauerland genießen. Dazu muss man allerdings zunächst 204 Stufen bis zur Aussichtsplattform in 35 Meter Höhe erklimmen.

Warstein Loermecketurm 01 Turm

Der Aussichtsturm wurde 2008 nach rund fünf Monaten reiner Bauzeit eröffnet. Er besteht, auf einem Basisdurchmesser von circa sieben Metern, aus einem inneren Stahlgerüst, durch das eine Stahlwendeltreppe über zwei Zwischenpodeste nach oben führt. Außen werden 144 circa zwölf Meter lange Douglasienrundhölzer mit einer Neigung von 82 Grad zur Waagrechten über Kreuz geführt, mit Schrauben an 288 Kreuzungspunkten mit dem Stahlgerüst verbunden und geben somit dem ganzen Turm eine schlanke und grazile Silhouette. Im Erdreich sorgen 144 qbm Stahlbeton für die notwendige Stabilität – auch bei sehr extremen Windverhältnissen.

Warstein Loermecketurm 06 TreppeDer Standort zwischen Warstein und Eversberg liegt direkt am Plackweg, einem bereits jahrhundertealten Handelsweg, über den heutzutage die Sauerland-Waldroute führt. Der Turm ist rund um die Uhr geöffnet, außer bei extremen Wetterlagen. Allerdings muss man sich den Aufstieg auf den Lörmecke-Turm und die phänomenale 360-Grad-Rundumsicht erst auch noch erwandern. Eine empfehlenswerte Route führt über circa drei Kilometer vom Parkplatz „Plackweg“ an der B55 und in der Nähe vom historischen Gasthaus „Stimm Stamm“ aus. Weitere ausgeschilderte Wege beginnen am Parkplatz „Herrlichkeit“ südlich der Warsteiner Brauerei oder am Parkplatz „Buchsplitt“, nördlich des historischen Stadtkerns von Eversberg. Hat man dann den Turm mitten im Wald erreicht, kann man sich zunächst auf einer der vielen Bänke ringherum ein wenig ausruhen und die filigrane Konstruktion auf sich wirken lassen. Steht man anschließend auf der obersten Plattform, befindet man sich weit über den Baumwipfeln auf gut 616 Meter Höhe über Normalnull. An der rundum laufenden Balustrade hängen kleine Schautafeln, auf den genau bildlich erläutert wird, was man da vor Augen hat. Aber immer daran denken: Es geht auch 204 Stufen wieder hinunter und mindestens rund drei Kilometer zurück.

Warstein Loermecketurm 09 Plattform

Vor oder nach der Turmbesteigung gibt es rund um den Lörmecke-Turm auch noch einiges zu entdecken. Ein paar Schritte südlich vom Turm läuft eine schnurgerade Linie vor dem Waldrand entlang. Damit wird die Kreis- und Ortsgrenze zwischen dem Kreis Soest (Warstein) und dem Hochsauerlandkreis (Eversberg, Stadtteil von Meschede) dokumentiert. Auf dieser Linie stehen sich zwei knorrige Holzskulpturen gegenüber, die mit einer Motorsäge aus einer 300 Jahre alten Eiche geschaffen wurden. Sie symbolisieren die jahrhundertealte Freundschaft und gute Nachbarschaft zwischen den beiden Orten.

Warstein Loermecketurm 15 PlatzEin kleiner Tipp zum Schluss: Da man, je nach Wegstrecke, mindestens rund sieben Kilometer und mit Turmbesteigung gut drei Stunden unterwegs sein wird, sollte man auf jeden Fall (vor allem an wärmeren Tagen) an Getränke denken, da es so etwas unterwegs nicht gibt.

Rickmer Rickmers in Hamburg

Das Museumsschiff RICKMER RICKMERS ist ein maritimes Wahrzeichen der Hansestadt Hamburg. Ihr könnt es nur von außen und innen besichtigen, aber im Bordrestaurant lasst sich auch ganz exquisit speisen.

Museumsschiff Rickmer Rickmers

Museumsschiff Rickmer Rickmers

Das dreimastige, stählerne Frachtsegelschiff RICKMER RICKMERS liegt bereits seit 1987 als weithin sichtbarer Blickfang und Museumsschiff bei den St. Pauli Landungsbrücken vor Anker. In seiner grünen Farb-gebung, der Hausfarbe der Reederei Rickmers, und den hohen Masten ist es mittlerweile ein unübersehbarer Bestandteil vom Hafen.

Gebaut wurde es 1896 in Bremerhaven auf der gleichnamigen Werft an der Geeste. Erste Reisen brachten das Schiff bis zum Ersten Weltkrieg mehrmals rund um die Welt. Danach führte es ein recht bewegtes Leben in ausländischer Hand, bevor es 1983 von einer Gruppe engagierter Bürger nach Hamburg zurückgeholt und restauriert wurde.

Das knapp einhundert Meter lange und zwölf Meter breite Museumsschiff kann täglich von außen und innen kostenpflichtig besichtigt werden. Neben der Takelage, den Decksaufbauten und früheren Crew- und Offiziersräumen beinhaltet es in seinen Laderäumen eine sehenswerte Dauerausstellung mit Schautafeln, Fotos und zahlreichen Exponaten zur Geschichte des Frachtseglers. Ergänzt wird das Museum durch temporäre Sonderausstellungen zu interessanten maritimen Themen. Ein Besuch auf dem Museumsschiff RICKMER RICKMERS ist eigentlich Pflicht bei einem Hafenbesuch in Hamburg.

Eine besondere Empfehlung ist sicherlich das bordeigene Restaurant mit seinem historisch-maritimen Ambiente und der exquisiten Küche. Für Gesellschaften, private Feiern und betriebliche Tagungen stehen getrennte Räumlichkeiten und modernste Technik zur Verfügung. Ein Highlight ist der gläserne Tanzbereich mit Blick in den Laderaum. Einzelgäste können das Restaurant im Rahmen der Öffnungszeiten des Museums besuchen, bei Feierlichkeiten sind fast alle Öffnungszeiten möglich.

Anschrift: Landungsbrücken, Ponton 1a, 20359 Hamburg | Link zur Kartenanzeige OpenStreetMap
Die Öffnungszeiten sind täglich 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
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Die Kniende bittet zur Audienz

Das Museum der Stiftung Wilhelm Lehmbruck in Duisburg ist ein äußerst beeindruckendes Skulpturenhaus – und das nicht nur im Innen- sondern auch im Außenbereich. Dabei ist der Name Lehmbruck Programm. Zum einen umfasst der Museumsbestand den kompletten Nachlass des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck mit rund 1.100 Werken. Darunter Skulpturen mit den absoluten Highlights „Die Kniende“ oder „Der Gestürzte“, Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und Druckgraphiken. Zum anderen wurde das Museumsgebäude vom renommierten Architekten Manfred Lehmbruck entworfen, der zweite Sohn des Bildhauers.

Museum Lehmbruck Duisburg - Ansicht vom Immanuel-Kant-Park

Museum Lehmbruck Duisburg – Ansicht vom Immanuel-Kant-Park

Neben den Werken von Wilhelm Lehmbruck sind in der Skulpturensammlung aber auch noch eine Reihe anderer begnadeter Künstler vertreten, darunter Ernst Barlach, Max Ernst, Pablo Picasso oder auch Joseph Beuys. „Die Kniende“ aus dem Jahr 1911 feierte 2011 ihren einhundertsten Geburtstag. Von den Nationalsozialisten als Entartete Kunst angeprangert, hat sie bis zum heutigen Tage nichts von ihrer Anmut verloren. Allein wegen ihr lohnt sich schon ein Besuch des Museums.

Neben den Skulpturen findet man im Lehmbruck Museum eine umfangreiche Sammlung mit Malerei des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, u.a. mit Werken von Emil Nolde, Oskar Kokoschka und August Macke. Auch das Modell des Life Saver-Brunnen auf der Duisburger Königstraße kann bestaunt werden, das Niki de Saint Phalle nach Abschluss ihrer Arbeit dem Museum geschenkt hat.

Auch das Museumsgebäude selbst ist aufgrund seiner Architektur durchaus einen Besuch wert. Die Architektur kann man bei einem Rundgang durch den Kant-Park von außen anschauen, sie erschließt sich allerdings erst richtig von innen heraus. Der Lehmbruck-Trakt ist ein Stahlbetonbau mit umlaufenden Galerien der sein Tageslicht durch einen Glaskubus im Zentrum der Halle erhält. Als Baustoffe dominieren braune Ziegel und grauer Sichtbeton. An die Große Glashalle rechts vom Eingang schließen sich in südliche Richtung drei quadratische, aber unterschiedlich große fensterlose Kuben an, die sowohl für die Dauerausstellung als auch für Wechselausstellungen genutzt werden.

Zur Präsentation der Werke stehen eine Fläche von 5.000 Quadratmeter im Museum und weitere rund 70.000 qm im Außenbereich, dem das Gebäude umgebenden Immanuel-Kant-Park, zur Verfügung. Im Park gibt es eine Reihe von unterschiedlichsten Kunstwerken zu entdecken. Hervorzuheben sind hier der „David“ am Parkeingang, Werke von Henry Moore und Richard Serra.
Die Dauerausstellung wird immer wieder durch interessante Wechselausstellungen von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart ergänzt und dokumentiert dadurch die vielfältigen Facetten der modernen Kunst.

Im Museum findet man neben einem Ruhe-/Leseraum mit verschiedensten Bildbänden und Kunstführern ein kleines Café. Für einen Besuch sollte man schon zwei bis drei Stunden einplanen. Weitere Informationen, Details zu den Wechselausstellungen und Öffnungszeiten sowie dem umfassenden museumspädagogischen Angebot gibt es auf der Homepage.

Ein kleiner Tipp zum Schluss: Oftmals erschließt sich dem unbedarften Betrachter nicht unbedingt sofort das Kunstwerk, vor dem er steht. Falls sich die Gelegenheit anbietet, sollte man deshalb nach einer Museumsführung fragen und den damit verbundenen Aufschlag auf das Eintrittsgeld investieren. Das ist in diesem Haus eine sehr gute Investition.

BernePark

Mitte der 1950er Jahre wurde die für damalige Verhältnisse modernste Kläranlage Deutschlands im Bottrop-Ebel errichtet. Als Klärwerk Bernemündung war sie rund vierzig Jahre in Betrieb und wurde 1997 stillgelegt.

Mittlerweile ein denkmalgeschütztes Industriebauwerk, ist das Klärwerk seit Oktober 2010 im Rahmen der Emscherkunst als Parklandschaft BernePark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

Beide Klärbecken haben eine Lichtinstallation von Mischa Kuball bekommen, eines der beiden kreisrunden Becken wurde trockengelegt und mittels 21.000 Stauden und Gräsern nach Plänen des Landschaftskünstlers Piet Oudolf in einen versunken Garten umgestaltet. Der ganze Park wird für Kulturveranstaltungen aller Art genutzt, es gibt einen Kinderspielplatz und in das Maschinenhaus ist eine Erlebnisgastronomie mit Tagungsmöglichkeiten eingezogen. Ab Frühjahr 2011 steht auch das „Parkhotel“ des österreichischen Künstlers Andreas Strauss zur Verfügung.

Der Park ist täglich zwischen 10.00 Uhr und 22.00 Uhr (Freitag und Samstag bis 24.00 Uhr) für Besucher kostenfrei zu nutzen. Auf der verlinkten Homepage gibt es noch einige zusätzliche Informationen und eine detaillierte Anfahrtskizze.

Kontaktdaten:
Ebelstraße 25a, 46242 Bottrop – Ebel
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Garten der Erinnerungen (Duisburg)

Der Garten der Erinnerungen oder auch schon mal Altstadtpark genannt ist ein kleiner innerstädtischer und absolut sehenswerter Park am Südrand des Duisburger Innenhafens. Man findet ihn genau westlich vom Portsmouth Damm, Zugänge sind über die Uferstraße, den Springwall oder den Philosophenweg möglich.

Garten der Erinnerungen - Innenhafen Duisburg

Garten der Erinnerungen mit Blick auf das Jüdische Zentrum

Der rund drei Hektar große Park wurde im Jahr 1999 nach Plänen des israelischen Bildhauers Dani Karavan angelegt und ist das bis dahin umfangreichste Projekt des Land Art-Künstlers in Deutschland. Rund um den Garten der Erinnerungen findet man das Gemeindezentrum (mit Synagoge) der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen, den Yitzhak-Rabin-Platz, Teile der früheren Stadtmauer mit dem Koblenzer Turm und die Duisburger Marina mit der bereits mehrfach prämierten Katzbuckelbrücke.

Dieser Teil des Innenhafens war früher einmal der größte Umschlagplatz für Getreide in Europa und damit als Brotkorb des Ruhrgebiets ein lebenswichtiger und geschichtsträchtiger Ort. Der Künstler hat nicht nur eine klassische Grünanlage angelegt, sondern dem alten Hafenbereich auch ein außergewöhnliches Denkmal gesetzt. Vorhandene Lagerhallen und Kontorgebäude wurden bis auf ihre tragenden Gerüste entkernt oder bis auf das Treppenhaus abgebrochen. Niedrige Betonmauern dokumentieren die Grundrisse der ehemaligen Gebäude. Alle noch vorhandenen Gebäudeteile und Mauern sind schneeweiß angestrichen und werden unterbrochen durch streng umrissene Rasenflächen, einzelne, skulpturartig inszenierte Bäume. Drei Hochbeete werden mit den Jahreszeiten entsprechende Getreidesorten bepflanzt und erinnern somit an die Dreifelderwirtschaft und eine riesige Rasenwelle symbolisiert die Bewegung des Wassers.

Der Garten der Erinnerungen ist auch Bestandteil der Themenroute Duisburg: Stadt und Hafen im Rahmen der Route der Industriekultur. Der Park ist rund um die Uhr frei zugänglich und zum überwiegenden Teil barrierefrei. Durch die Grünanlage Kuhlenwall kann man von hier aus die Duisburger City zu Fuß erreichen.

 

Landmarke Spurwerkturm

Der Spurwerkturm ist nach einer Idee des Künstlers Jan Bormann entstanden und befindet sich auf der Bergehalde Brockenscheidt in Waltrop.
Der Name leitet sich ab aus den in der Konstruktion insgesamt verarbeiteten 1000 Meter Spurlatten. Dies sind die Hartholzbalken, die im Bergbau verwendet wurden, um die Förderkörbe in den Schächten zu führen und in der Spur zu halten.

Der Spurwerkturm wurde im Jahr 2000 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) eingeweiht, die gebrauchten Spurlatten stammen alle aus dem Bergwerk Ewald in Herten. Der Turm besitzt eine Grundfläche von 18 mal 18 Meter und eine Höhe von 20 Meter, das Haldenplateau befindet sich auf einer Höhe von 83,5 Meter über NHN.
Der Spurwerkturm ist jederzeit zugänglich, und von der Aussichtsplattform hat man einen fantastischen Rundum- und Weitblick über das östliche Ruhrgebiet und auf
das Gelände der ehemaligen Zeche Waltrop.

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Fantasievolle Felsformationen

Das Nationale Geotop Felsenmeer in Hemer-Deilinghofen ist eine wild zerklüftete Felsenlandschaft mit einem geheimnisvollen Gewirr aus Felsen, Schluchten und Abgründen und steht seit 1968 unter Naturschutz. Es ist in erster Linie das sichtbare Ergebnis von Massenkalkeinbrüchen zum Ende des Tertiärs, in dem Hohlräume von unterirdischen Wasserläufen ausgespült wurden, die dann eingebrochen sind. Aber auch der Mensch war an der weiteren Entstehung der Geländefläche beteiligt, denn hier wurde der bislang älteste Tiefbau auf Eisenstein in ganz Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Bereits um das Jahr 1000 und Generationen danach haben Bergleute nach Eisenstein geschürft, zunächst im Tagebau, später dann auch im Untertagebau.

Das Areal erstreckt sich über circa 800 m Länge und 100 m bis 200 m Breite und ist von einem sehr alten Buchenwald bestanden. Es wird in drei Flächenbereiche eingeteilt: das Große Felsenmeer im Nordwesten, das Kleine Felsenmeer im Süden und das Paradies im Südosten. Das gesamte Felsenmeer mit seinen unzähligen Schluchten und Spalten sowie der Wald sind mittlerweile Heimat und Lebensraum von vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Jahrzehntelang war der Zugang zum Felsenmeer gesperrt und der Zutritt verboten. Im Rahmen der Landesgartenschau 2010 hat man jedoch das überwältigende Areal wieder geöffnet und für Besucher zugängig gemacht. Dazu wurde im Großen Felsenmeer eine drei Meter breite und 37 Meter lange barrierefreie Plattform eingesetzt, von der sich ein phantastischer Ausblick auf die wuchtigen Gesteinsformationen und bis zu 20 Meter tiefen Felsschluchten bietet. Im Kleinen Felsenmeer wurden für Besucher ein Steg und eine Brücke behutsam in das Naturschutzgebiet eingelassen. Beide Bauwerke sind insgesamt 62 Meter lang und zwei Meter breit. Besonders faszinierend ist die besondere Konstruktion der barrierefreien Brücke, die sich wie ein Lindwurm auf einer Länge von 30 Metern frei schwebend an Felsblöcken und Baumformationen vorbei schlängelt. Der Steg führt unterhalb zwischen den Felsen am Erdboden entlang und ist allerdings nur über mehrere Stufen erreichbar.

Das Felsenmeer ist nach Einbau von Balkon, Brücke und Steg mittlerweile das ganze Jahr über frei (kostenlos) zugängig. Bester Zugang besteht vom PKW-Parkplatz am Eingang Deilinghofen zum Sauerlandpark aus. Von dort gibt es einen ausgeschilderten Panoramaweg, der über das Felsenmeer bis zur Heinrichshöhle führt. Besucher müssen jedoch in jedem Fall auf den Wegen bleiben, da ein Herumlaufen zwischen den Steinen die Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig schaden würde und die teilweise verdeckten Spalten und Schluchten lebensgefährlich sind.

Wie komme ich hin?
Erste Möglichkeit: In Verbindung mit einem Besuch im Sauerlandpark. Da erreicht man das Geotop Felsenmeer über den Park der Sinne, die Aussichtsplattform im Großen Felsenmeer liegt direkt in der Verlängerung der Wegachse.
Zweite Möglichkeit: Anfahrt mit dem PKW durch das Hönnetal direkt nach Deilinghofen Deilinghofener Straße). Das Felsenmeer ist ausgeschildert. Vom PKW-Parkplatz am Eingang Deilinghofen zum Sauerlandpark führt ein angelegter Weg zum Felsenmeer – ein Spaziergang von circa zwanzig Minuten.
Dritte Möglichkeit: Über den Ortsteil Sundwig und die Felsenmeerstraße und einen Spaziergang an der Heinrichshöhle vorbei zum Felsenmeer. Hier sollte man jedoch beachten, dass die Felsenmeerstraße eine Anliegerstraße ist und ein PKW-Parkplatz vor der Straße ausgewiesen ist.

Auf Vogelpirsch im NSG Ahsewiesen

Das Naturschutzgebiet Ahsewiesen in Lippetal wurde 1992 ausgewiesen und erstreckt sich über 371 Hektar nördlich und südlich der Ahse. Die Ahsewiesen sind Teil des europaweiten Schutzgebietes Natura 2000 und wurden mit Mitteln des EU-Förderprogramms LIFE-Projekt unterstützt. Es handelt sich zum größten Teil um ein Feuchtwiesengebiet und die für Feuchtgebiete typischen brütenden und rastenden Vögel machen ihren besonderen Wert aus. So gibt es hier seit einigen Jahren wieder seltene Arten wie Großer Brachvogel, Neuntöter, Weißstorch, Kranich oder auch den Laubfrosch anzutreffen. Über 160 Vogelarten, davon mehr als 75 brütend, und weit über 300 unterschiedliche Pflanzenarten, darunter sehr seltene wie die Filzsegge oder die Wiesensilge, werden nachgewiesen.

Durch das Naturschutzgebiet führen einige befestigte Wander-/Radwege und auf einer gedachten Linie fast mittig zwischen den Ortsteilen Hultrop und Stocklarn steht ein Aussichts-/Beobachtungsturm. Auf zwei Ebenen kann man von hier aus die Vogelwelt beobachten. Im Turm aufgehängte Fotos erleichtern dabei die Artenbestimmung.

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Spaziergang auf historischem Boden

Die Stadtumwallung von Soest war und ist eindrucksvoll. Die inneren Wälle sind knapp vier Kilometer lang und zum größten Teil noch heute erhalten. Bei ihrem Bau um das Jahr 1160 haben sie ein Stadtgebiet von 102 Hektar umschlossen. Das erscheint nicht viel, aber im Vergleich zu Münster (104 Hektar), München (90 Hektar) oder Dortmund (74 Hektar) war Soest eine doch recht große Stadt.
Nicht mehr vorhanden sind die äußeren Wälle. Dafür gibt es aber noch die Gräfte, das ist der Bereich zwischen den beiden Mauern. Sowohl durch die Gräfte als auch über die Mauerkrone führen Rad- und Spazierwege und man kann fast die ganze Altstadt umrunden.

Soest - Stadtmauer und Gräfte mit Fuß-/Radweg

Soest – Stadtmauer und Gräfte mit Fuß-/Radweg

Soest und seine Wallanlagen erreicht man am besten über die Autobahn A44 und nimmt die Ausfahrt Nr. 56 (Soest). Dann fährt man über die B 229 stadteinwärts bis zur Stadthalle. Idealerweise nutzt man den Parkplatz der Stadthalle oder den gegenüberliegenden PKW-Parkplatz am Kattenturm. Dort gibt es auch eine öffentliche Toilettenanlage.
Die Parkplätze sind mittels Parkscheinautomaten gebührenpflichtig, das Betreten der Gräfte bzw. der Stadtmauer selbst ist kostenlos.
Nun kann man entweder einige Meter östlich zum Ulrichertor gehen, um auf die Mauerkrone zu gelangen oder wendet sich westwärts, um zunächst den Weg durch die Gräfte vor der Stadtmauer zu wählen. Am Jakobitor oder Nöttentor wechselt man dann zum Weg auf die Wallanlage und geht über diesen zurück zum Parkplatz.
Alternative I: Man spaziert nordwestlich entlang der Gräfte bis zum Jakobitor und wechselt dann zum Weg auf die Stadtmauer. Den geht man weiter bis zum Brüdertor und biegt rechts in die Brüderstraße. Dies ist die Fußgängerzone und Haupteinkaufstraße von Soest. Über die Brüderstraße kommt man zum Markt, am Rathaus, St. Patrokli und St. Petri vorbei und dann über die Ulricherstraße an der Paulikirche vorbei zurück zum Ulrichertor und dem Parkplatz.
Alternative II: Man hält sich vom Parkplatz aus in östliche Richtung, geht auf dem Wall via der Kirche Alt-St. Thomä und dem Thomätor zum Osthofentor. Unterwegs ergibt sich so mancher reizvolle Blick in die Gärten unterhalb des Walls. Vom Osthofentor aus wendet man sich westlich über die kleine Osthofe zum Markt. Unterwegs könnte man einen kleinen Abstecher zur Kirche „St. Maria zur Wiese“ oder durch den „Theodor-Heuss-Park“ machen. Vom Markt aus führt der Weg zurück zum Ulrichertor.