Ein Neuer Anfang im Blog soll es werden – dieser Artikel!
Und es werden ihm hoffentlich viele, viele weitere Beiträge folgen.
Nachdem ich diesen Blog im Oktober 2009 eingerichtet habe, sind immer mal wieder – so meine ich – interessante Artikel eingepflegt worden. Aber irgendwann ist es doch eingeschlafen 🙁 so nach dem Motto: Den nächsten Artikel schreibe ich die Tage oder vielleicht erst nächste Woche … und dann ist doch monatelang nichts passiert. Erst der in der letzten Zeit absolvierte Zertifikatskurs „Social Media Manager“ bei der IHK Dortmund hat mich wieder in die Spur gebracht. Insbesondere das Lob einer Tutorin der Business Academy Ruhr – Zitat „Und die Artikel sind wirklich interessant – du solltest sie verbreiten und bekannter machen…“ 🙂 Tja – und das soll jetzt auch passieren!
Sehr freuen würde ich mich natürlich über Rückmeldungen, kritische Anmerkungen und natürlich auch Lob. Damit dies etwas einfacher geht und vielleicht auch mal Diskussionen entstehen, habe ich dazu eine gesonderte Seite in Facebook aufgesetzt.
Guten Morgen Ruhrgebiet! … und auch Münsterland, Sauerland, Südwestfalen und Ostwestfalen und was es sonst noch so gibt …
Die letzten Tage habe ich mal wieder in meine Wanderausrüstung investiert. Auch in modernen Zeiten von GPS, Google Maps und digitalen Kompassfunktionen in fast jedem Smartphone finde ich persönlich eine klassische Wanderkarte und einen analogen Kompass gar nicht so verkehrt. Nachdem mein bisheriger Kompass aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen seit Monaten verschwunden ist, wurde es Zeit für einen Nachfolger.
Wanderausrüstug 2.0 – muss nicht unbedingt, kann aber durchaus
Ein wenig anders sieht es mit dem Trinkwerkzeug aus. Ich will hier nicht unbedingt den Alkoholkonsum propagieren, aber Mann sollte vielleicht für alle Fälle gerüstet sein, die einem so auf einer Wanderung begegnen können: Desinfizieren einer Wunde, Therapie von innen sowie den Gipfelschnaps nach erfolgreichem Aufstieg auf einen der wildromantischen Berge des Sauerlandes oder einer industriell geprägten Halde im Ruhrgebiet. Wie lautet noch so schön der Wahlspruch während der Pfadfinderzeit in meiner Jugend: „Allzeit bereit!“
Der schöne Schein steht für die derzeitige Sonderausstellung im Gasometer Oberhausen, im höchsten Museum der Welt. Noch bis zum 1. November 2015 könnt ihr dort knapp zweihundert sehenswerte Kunstwerke der Menschheitsgeschichte und mit der Installation 320° Licht zugleich die größte Innenraum-Projektion der Welt bewundern.
Eines der schönsten technischen Industriedenkmäler ist ganz sicherlich der Ahe-Hammer in Herscheid. Die alte Hammerschmiede liegt idyllisch im Tal der Schwarzen Ahe und wurde erstmalig im Jahr 1562 genannt. Das Gebäude wurde aus Grauwacke und Fachwerk mit einem flachen, niedrigen Dach erbaut und bis 1941 industriell betrieben. In den 1950er Jahren wurde die Anlage instandgesetzt und renoviert und steht seitdem interessierten Besuchern für Schmiedevorführungen zur Verfügung.
In der Schmiede des Ahe-Hammers gibt es zwei Hämmer – einer von 90 kg und einer von 160 kg Gewicht. Angetrieben werden die Hämmer durch ein Wasserrad, das mittels des aufgestauten Wassers der Ahe betrieben wird. Hier wurde der märkische Osemund hergestellt, ein sehr weiches, gut schmiedbares Eisen und Ausgangsprodukt für die in der Grafschaft Mark verarbeiteten Drahtwaren. Neben der eigentlichen Schmiede mit den Hämmern und der Schmiedefeuer sind noch der Kohlebunker, die Schreibstube (das Comptoir) und die Schlafstube der Schmiede im Dachgeschoss zu bestaunen.
Seit dem Jahr 2013 steht der Ahe-Hammer im Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflegein Dortmund. Auf deren Internetseiten gibt es weitere Informationen zum Hammer und Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen und Führungen. Ein Besuch des Ahe-Hammers lässt sich hervorragend im Rahmen einer Wanderung einplanen. Bis auf weiteres ist jedoch wegen umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am Gebäude und dem Stauteich nur eine Außenbesichtigung möglich.
Von den beiden Kirchen im Zentrum von Soest ist St. Petri unscheinbarer, aber bedeutend älter. Deshalb trägt sie auch oftmals den Beinamen Alde Kerke. Der Gründungsbau wurde bereits um das Jahr 800 errichtet, die heutige romanische Basilika wurde um das Jahr 1170 geweiht und im 14. Jahrhundert um einen gotischen Chor ergänzt. Im Jahr 1709 erhielt der Turm eine dreistöckige barocke Haube, von der aus an jedem Heiligabend das Soester Gloria gesungen und gespielt wird.
Hier muss auch der Bläser mit der großen Tuba durch …
Ein Weihnachtsfest ohne das Soester Gloria ist für viele Soester und auch mittlerweile Bewohner aus dem Umland (meine Person eingeschlossen) gar nicht vorstellbar. Bereits seit über 300 Jahren gibt es diesen Brauch. Dazu versammeln sich einige tausend Menschen nach der Christvesper kurz vor 19.00 Uhr auf dem verdunkelten Petrikirchplatz, den Nebenstraßen und -gassen, um dem Schülerchor vom Archigymnasium und den Bläsern zuzuhören. Sämtliche Lichter (Straßen- und Hausbeleuchtung) rund um die Alde Kerke sind erloschen, lediglich die Laternen der Sänger auf der Empore des Kirchturms von St. Petri leuchten.
Dann geht es los: Die sieben Schläge des Stundengeläuts, ein kleine Augenblick herrscht noch Stille, dann beginnen die Bläser zu spielen, kurz darauf setzen die Sänger ein: Gloria in excelsis Deo! – Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Darauf folgen die ersten beiden Strophen des Liedes von Christian Füchtegott Gellert Dies ist der Tag, den Gott gemacht, dann erneut das Gloria und zum Schluss die letzten beiden Strophen des Liedes. Dabei wechseln Chor und Bläser zwischendurch jeweils die Turmseiten (Westen – Norden – Osten – Süden), so dass die weihnachtliche Lobpreisung am Ende in alle vier Himmelsrichtungen erklungen ist.
Nach der letzten Strophe setzt zunächst das Glockengeläut von St. Patrokli ein, dann folgen nach und nach alle anderen Soester Kirchen. Kurz vorher schallt es noch Frohe Weihnachten vom Turm herunter, Frohe Weihnachten ruft die Menge unten zurück und begibt sich dann stimmungsvoll vorbereitet auf den Weg zum heimatlichen Weihnachtsabend.
Standort:
Petrikirchplatz, zwischen Petristraße, Rathausstraße und Hospitalgasse, 59494 Soest
Haus Kemnade liegt idyllisch im Ruhrtal südlich von Bochum. Die Wasserburg mit Kapelle, Burgrestaurant und Kunstmuseum ist ein beliebtes Ausflugsziel.Haus Kemnade zwischen Hattingen und Bochum ist eine zweiteilige, von einer Gräfte umgebene Wasserburg und geht auf eine mittelalterliche Anlage zurück. Diese dürfte im 14. Jahrhundert als Sicherung des Ruhrübergangs erbaut worden sein. Damals lag Haus Kemnade noch nördlich der Ruhr, aber der Fluss änderte nach einem Hochwasser im Jahr 1486 seinen Verlauf. Die heutigen Gebäude der Vor- und Hauptburg sind in einem typischen Renaissance-Stil aus Ruhrsandstein erbaut und stammen aus dem 17. Jahrhundert.Das Baudenkmal mit gotischer Kapelle, Burgrestaurant und Kunstmuseum befindet sich zwar auf Hattinger Stadtgebiet, gehört aber seit 1921 der Stadt Bochum. Das beliebte Ausflugsziel ist öffentlich zugängig und beherbergt im Herrenhaus die „Burgstuben Haus Kemnade“ mit einer großen Außenterrasse im Innenhof. Im Obergeschoss vom Haus Kemnade unterhält das Museum der Stadt Bochum eine Außenstelle. Die Dauerausstellung der sehenswerten Musikinstrumentensammlung Grumbt umfasst rund 1.800 Instrumente verschiedenster Epochen. Eine weitere dauerhafte Ausstellung unter dem Namen „Schatzkammer Kemnade“ unterhält die Sparkasse Bochum zum Thema Geldgeschichte. Schwerpunkt ist eine Sammlung von Spardosen aus den verschiedensten Kulturkreisen und Jahrhunderten. Etwas versteckt östlich neben Haus Kemnade steht ein Vierständer-Fachwerkhaus mit einem kleinen, aber feinen Bauerhausmuseum.Haus Kemnade ist sowohl mit dem Pkw, als auch mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr gut zu erreichen. Der RuhrtalRadweg führt unmittelbar an der Wasserburg vorbei. Nördlich der Gräfte befindet sich ein großer Pkw-Parkplatz, der ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Spaziergänge und ausgedehnte Wanderungen ist. Von hier aus sind u.a. der Kemnader See, die Burg Blankenstein, die Stiepeler Dorfkirche, der Treidelpfad entlang der Ruhr oder auch das Naturschutzgebiet Katzenstein sehr gut über ausgebaute Wege zu erreichen. Hattingen Homepage | Link zur Karte OpenStreetMap
Gestern wurde der 12.000 Artikel in das HammWiki eingestellt. Es ist eine Übersicht über (fast) alle vorhandenen oder bereits untergegangen Sakralbauten auf dem Gebiet der Stadt Hamm. Ich war daran nicht ganz unbeteiligt 🙂 und freue mich natürlich über viele Leser.
Ein ganz besonderes industriehistorisches Kleinod findet ihr an der Bundesstraße B233, nahe der Autobahnabfahrt Iserlohn-Seilersee der A46.
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Gebäude mit Gastronomie
Die Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf, nördlich der Kernstadt Iserlohn, erinnert zunächst einmal an ein romantisches Bauerndörfchen. Die zehn restaurierten, zum Teil aneinander gebauten Fachwerkhäuser liegen still und verträumt da und das Wasser plätschert aus dem Mühlenkolk. Doch gut 100 Jahre lang, von 1814 bis 1918, ging es hier alles andere als ruhig zu. Hier wurden Messingwaren hergestellt mit Maschinen, die über Transmissionsriemen von großen Wasserrädern angetrieben wurden. So war beispielsweise die Iserlohner Messing-Tabaksdose ein weltweiter Verkaufsschlager. (Übrigens: das „s“ ist korrekt, die Tabaksdose war sozusagen ein Markenname.) Nach der Schließung stand die Anlage mehrere Jahrzehnte lang leer, ehe die Stadt Iserlohn 1981 das komplette Gebäudeensemble kaufte und es dem Stadtmuseum angliederte. Nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten zogen zunächst Künstler in einige der Gebäude ein. Seit 1987 ist in der alten Fabrikanlage das Nadelmuseum und seit 1993 auch das Haarnadelmuseum mit dem vollständigen Maschinenpark des bis 1966 in Iserlohn ansässigen Unternehmens Hermann Moritz & Sohn untergebracht. 1990 wurde eine Gelbgießerei eröffnet. Hier kann man zu bestimmten Zeiten hautnah miterleben, wie in früheren Zeiten Messing gegossen und verarbeitet wurde. Daneben gibt es ein Besucherzentrum, ein Café mit großer Außenterrasse, einen Picknickplatz für Besucher, Wanderer und Radtouristen sowie ein Veranstaltungsgebäude mit einer Außenstelle vom Standesamt Iserlohn.
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Blick auf die Fachwerkgebäude
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Besucherzentrum
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Außenstelle Standesamt Iserlohn
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Wasserrad
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Skulptur im Park
Die Fabrikanlage zählt heute zu den bedeutendsten technischen Denkmälern in Südwestfalen, ist Ankerpunkt auf der Tälerroute der Europäischen Route der Industriekultur und auch Teil vom WasserEisenLand.
Das Museumsdorf kann jederzeit von außen besichtigt werden, Besucherzentrum, Nadelmuseum und Gelbgießerei haben Öffnungszeiten, die man der Homepage entnehmen kann. Der Eintritt ist frei.
Das bekannte Kuhhirtendenkmal findet man in der Bochumer City. In Sichtweite der Propsteikirche St. Peter und Paul und dem Alten Brauhaus Rietkötter steht Fritz Kortebusch mit seinem treuen Hund Bommel auf einem Sockel. Fritz Kortebusch trieb von 1850 bis 1870 als letzter Bochumer Kuhhirte jeden Tag das Vieh der Bürger auf die Vöde, die städtische Weide, und anschließend zum Saufen zur Trankgasse. Zu der Zeit hatte fast jeder Bürger in Bochum eine Kuh oder Ziege im Haus.
Kuhhirtendenkmal in Bochum – Fritz Kortebusch ruft sein Vieh
Nachdem der Viehtrieb eingestellt worden war, wurde der größte Teil der Vöde 1876 in den noch heute vorhandenen Stadtpark umgewandelt. Im Jahr 1908 erinnerte man sich an Fritz Kortebusch und ein Bildhauer aus Münster erstellte das erste kupferne Denkmal. Das wurde allerdings als Rohstoff im Zweiten Weltkrieg wieder eingeschmolzen. Im Jahr 1962 gab es dann ein neues Denkmal vom Bochumer Künstler Walter Kruse. Das Denkmal steht ungefähr dort, wo einst die Kühe auf dem Weg zur Tränke die Bongardstraße querten. Das blecherne Horn, in das Kortebusch bläst, wurde ihm beim Amtsantritt von der Stadt als Zeichen seiner Funktion überreicht. Das Kuhhirtendenkmal ist heute ein beliebtes Fotomotiv und erinnert an den Übergang der Ackerbürgerstadt Kaubaukum zum Industriestandort Bochum.
Einen Hochzeitswald kennen wir in Hamm ja schon länger – in Neuenrade haben sie aber einen Babywald!
Auf einer vom Orkan Kyrill geschlagenen Sturmholzfläche am Kohlberg findet man seit Herbst 2010 den Neuenrader Babywald. In einer ersten Pflanzaktion wurden 53 Bäume angepflanzt und damit ein uralter Brauch wiederbelebt. Für jedes Neugeborene beziehungsweise Kleinkind soll ein Baum mit persönlicher Beziehung zum jeweiligen Kind gepflanzt werden. Dazu wird jeder Baum mit einem Namensschild und Geburtsdatum versehen. Sieben Baumarten stehen zur Auswahl und einmal im Jahr werden in einer gemeinsamen Aktion die Bäume von den Eltern und fachmännischer Leitung aufgestellt. In diesem Jahr wird voraussichtlich der 200te Baum aufgestellt.
Infotafel am Babywald in Neuenrade
Eine Idee, die mir ausgesprochen gut gefällt. Gegenüber dem Babywald wurde im Jahr 2011 auch noch eine stabile Schutzhütte aufgestellt, die zudem von Wanderern auf dem Sauerland-Höhenflug als Rastplatz genutzt werden kann. Wer nicht auf dem Fernwanderweg unterwegs ist, erreicht den Babywald beispielsweise mit einem Spaziergang vom Wanderparkplatz Kohlberg an der L698 aus (Wegstrecke rund drei Kilometer). Allerdings sollte man vielleicht einen kleinen Umweg über den Quitmannsturm und den Skihang einplanen – dann verlängert sich der Weg um einen guten Kilometer.