Ruhrquelle

Die Ruhr entspringt in einer Höhe von 674 Meter über NN am Ruhrkopf in Winterberg und legt dann einen Weg von rund 217 Kilometer zurück, bevor sie bei Duisburg-Ruhrort in den Rhein mündet. Das eigentliche Quellgebiet der Ruhr liegt in einem sumpfig-morastigen Naturschutzgebiet im Wald. Etwa 20 Meter unterhalb dieser Fläche befindet sich ein im Jahre 1980 restauriertes, gestaltetes Rondell aus den 1950er Jahren. Auch findet sich hier ein Gedenkstein, der an die erstmalige steinerne Einfassung im Jahr 1849 erinnert. Die mit Sitzsteinen umgebene Quelle lädt zur Rast und Kühlung der Füße ein.

Die Ergiebigkeit der Quelle beträgt im Mittel 0,7 Liter pro Sekunde und ist damit sehr gering. Kaum vorstellbar, dass der Fluss in seinem weiteren Verlauf rund fünf Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt.

Von der Ruhrquelle bis zur Mündung kann man auf dem 245 Kilometer langen Ruhrhöhenweg des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) entlang der Ruhr wandern oder auf dem RuhrtalRadweg über 230 Kilometer und einem Höhenunterschied von 646 Metern die Entwicklung vom lauschigen Bach zum größten Binnenhafen der Welt erleben

Nahe der Quelle stehen mehrere Informationstafeln, die über den Fluss und seine weitere Entwicklung informieren. Die Quelle selbst erreicht man beispielsweise nach einer kleinen Wanderung von der Ruhrquellenhütte aus oder wer es noch einfacher mag, vom PKW-Parkplatz an der L740 nach rund 500 Metern über den Rothaarsteig. Wie die Bilder zeigen, ist die Ruhrquelle zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Standort: Ruhrkopf, Winterberg

Die erste Ruhrbrücke nach dem Quellgebiet

Die erste Ruhrbrücke nach dem Quellgebiet

Tankstelle für die Seele

Die Autobahnkapelle Hamm findet man kurz vor der Ausfahrt vom Rasthof Rhynern auf der Nordseite der Bundesautobahn A2. Im ehemaligen, seit 1990 denkmalgeschützten Tankstellengebäude wurde im Sommer 2009 die Autobahnkirche eingerichtet und am 1. Advent 2009 im Rahmen eines Gottesdienstes der Öffentlichkeit übergeben.

Im Gebäude befinden sich nun Betriebsräume der Autobahnmeisterei zur Steuerung von Autobahnanlagen und ein Kubus in Holzrahmenbauweise mit der eigentlichen Kapelle, quasi ein Raum im entkernten Raum. Es gibt einen Altartisch, ein Stehpult mit Fürbitten-Buch, einen Kerzenleuchter sowie Bänke – alles angefertigt aus COR-TEN-Stahl in der Schmiede der Benediktinerabtei Meschede. Bewusst wird auf allzu christliche Symbole verzichtet, denn die Kapelle soll ein spiritueller Raum für jeden Menschen sein, der für einen kurzen Moment in der Ruhe des Raumes innehalten möchte. So findet man für die Autobahnkapelle auch schon mal Bezeichnungen wie „Tankstelle für die Seele“ oder „Raum der Entschleunigung“.

Im Vorraum liegen Bibeltexte in den unterschiedlichsten Sprachen aus und geöffnet ist die Kapelle über ein automatisches Schließsystem jeden Tag von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr.

Westlich der Kapelle steht das Kunstwerk „Tor“ des Soester Künstlers Michel Düchting. Es handelt sich dabei um eine sechs Meter hohe und rund 7,5 Tonnen schwere Plastik aus Stahlplatten mit einem schmalen Durchgang in der Mitte. Der Bildhauer beschreibt sein Kunstwerk als Metapher für die aktuelle Reise wie auch für das Unterwegs sein im Leben. In einer aufwändigen Kranaktion wurde das Kunstwerk am 14. November 2009 aufgestellt. Zwischen Kunstwerk und Kapelle gibt es noch einen Sprudelbrunnen und verschiedene Steinblöcke laden zum kurzzeitigen Verweilen ein.

Link zu einer Kartenanzeige auf OpenStreetMap
Weiterführende Informationen zum Baudenkmal und dessen Entwicklung zur Autobahnkapelle gibt es beim HammWiki

Dortmunds Tor zur Welt

Das Alte Hafenamt steht unübersehbar an der südlichen Zufahrt zum Kanalhafen in Dortmund. Es wurde 1899 zusammen mit dem ersten Ausbau des Hafens fertiggestellt und sollte nach dem Willen seines Architekten eine weithin sichtbare Landmarke für die ankommenden Schiffer sein. Deshalb setzte er dem markanten sechseckigen Gebäude einen streng axialen Turm mit einer Höhe von knapp vierzig Metern und einer umlaufenden Balustrade vor, der in seiner Ansicht stark an einen Leuchtturm erinnert.

Das Hafenamt wurde bis 1962 von der Hafenverwaltung genutzt und sollte danach auch schon einmal wegen fehlender Nutzungsmöglichkeiten abgerissen werden. Es wurde aber in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen und in den 1980er Jahren aufwändig saniert. Heute beherbergt das sehenswerte Gebäude eine Dienststelle der Wasserschutzpolizei, eine informative Ausstellung zum Hafen und im Turm ein Trauzimmer. Ein besonderes Highlight ist das Mosaik im Foyer mit der Abbildung einer mittelalterlichen Hansekogge. Wer es noch nicht wusste, auch Dortmund war Mitglied der Hanse und trug einmal über mehrere Jahrhunderte den Titel: Freie Reichs- und Hansestadt.

Das Alte Hafenamt kann jederzeit von außen besichtigt werden und während der Dienstzeiten der Wasserschutzpolizei ist auch das Foyer zugänglich. Die Ausstellung ist nur am Wochenende geöffnet. PKW-Parkplätze gibt es unmittelbar am Gebäude, eine U-Bahn-Station ist rund dreihundert Meter entfernt.

Das Alte Hafenamt ist Bestandteil der Themenroute No. 6 – Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl, Bier auf der Route der Industriekultur.

Homepage

 

Altstadt Kettwig – Kleinod im Revier

Die Altstadt von Kettwig ist das Zentrum des flächenmäßig größten Stadtteils in Essen. Wegen ihrer etwas exponierten Lage ist sie über die Jahrhunderte weitgehend unzerstört geblieben und bietet dem Besucher heute ein recht pittoreskes Stadtbild. Zahlreiche mittelalterliche Fachwerkhäuser, ansprechende urige Kneipen und nette inhabergeführte Geschäfte laden zum Bummeln ein. 

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… von schwarz nach grün …

Quer durch den Landschaftspark Nord in Duisburg zieht sich auf einer Länge von rund drei Kilometer von Ost nach West ein Gewässer. Ursprünglich war dies einmal das Tal der Emscher. Bedingt durch Bergsenkungen und dem Umbau der Emscher zu einem oberirdischen Abwasserkanal hat man die Mündung in den Rhein in zwei Schritten von Duisburg-Alsum über DU-Walsum (1910) nach Dinslaken (1949) verlegt. Jetzt wird dieser 7,8 Kilometer lange Altarm als -Alte Emscher- bezeichnet.

Duisburg LandParkNord Klarwasserkanal

Im Bereich des Landschaftsparks wurde der Abschnitt ab dem Jahr 1995 renaturiert und getrennte, unterirdische Abwasserkanäle angelegt. Durch die Anlage der Emscherpromenade am nördlichen Ufer, durch den Neubau des Windenergierades, eines Spielplatzes, Brücken und Stege wurde der Freizeitwert in diesem Bereich stark verbessert. Heute fließt hier nur noch Regenwasser, das über die versiegelten Flächen und Dächer des Landschaftsparks in den sogenannten Klarwasserkanal gelangt. Durch das Windrad werden dem Kanal rund zwanzig Liter Wasser pro Minute entnommen, die zur Wasserversorgung der Pflanzen genutzt werden, dem Wasserspielplatz zur Verfügung stehen und zum größten Teil über ein hochstehendes Ablassrohr mit Sauerstoff angereichert wieder in den Kanal zurücksprudeln. Auf dem Hauptabschnitt des Kanals entlang der Emscherpromenade gibt es so manches lauschige Eckchen, idyllisch gelegene Ruhebänke und viel Grün.

Duisburg LandParkNord KlarwasserkanalDie Alte Emscher im Landschaftspark Nord ist auch Bestandteil der Themenroute No. 13 „Auf dem Weg zur blauen Emscher“ auf der Route Industriekultur.

 

Versunkene Gärten in der Industrielandschaft

Auf dem weitläufigen, rund zweihundert Hektar großen Gelände vom Landschaftspark Duisburg-Nord gibt es viele kleine liebenswerte Details zu entdecken. Rund dreihundert Meter westlich vom Windenergieturm stößt man auf einen verwunschenen Garten – einer der früheren Stadtrandgärten. In den 1920er Jahren war hier an der Wittfelder Straße die Duisburger Stadtgrenze. Hier befanden sich Wohnhäuser, eine Gaststätte und eben die Stadtrandgärten. Mit dem Bau der Autobahn A 42 wurden die Gebäude abgerissen und die Gärten gerieten in Vergessenheit.

Duisburg LandParkNord Stadtrandgarten

Erst mit Beginn der Parkplanung im Rahmen der IBA Internationale Bauausstellung Emscherpark wurde einer der alten Gärten wieder erschlossen. Der Laubengang aus Weißdornsträuchern wurde freigeschnitten, einige Nachpflanzungen ergänzt und eine neue Ziegelmauer zur Abgrenzung gesetzt. Die ehemaligen und zwischenzeitlich verwilderten Gärten westlich dieses Kleinods wurden so belassen. In der undurchdringlichen Wildnis ist über die Jahrzehnte ein wertvolles Brut- und Nahrungsbiotop für die Vogelwelt entstanden.

Duisburg LandParkNord StadtrandgartenDer wiedererschlossene Stadtrandgarten ist in drei Teile gegliedert: vom Hochofengelände kommend gibt es zunächst eine Obstwiese, dann die strukturierten Beete des Sammlergartens und zur Straße liegt der Blumengarten. Ein Hingucker ist auf jeden Fall der Sammlergarten. Die Beete sind durch Stahlträger abgetrennt und in den Abteilungen wurden wie in einem Setzkasten Materialien des Geländes gesammelt und die einzelnen Beete dann der spontanen Besiedlung durch Wildpflanzen überlassen. An den Wegen gibt es verschiedene, zum Teil beschattete Sitzmöglichkeiten und man findet hier immer ein ruhiges Plätzchen zum Relaxen.

(Fast) ein kleiner Geheimtipp, denn hierher verlieren sich kaum touristische Besucher des Hochofenareals.   …   Weil – man muss ja etwas laufen … 🙂

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Rund um die Glörtalsperre

Die rund 25 Hektar große Glörtalsperre wurde im Jahr 1906 eingeweiht und liegt rund fünf Kilometer südlich vom Ortskern Breckerfeld. Sie diente in früheren Jahren als Trinkwasserreservoir und zur Wasserregulierung der Flüsse Volme und der Ruhr. In heutiger Zeit fungiert der Glörsee als Naherholungszentrum der Region mit einer Vielzahl von Attraktionen für ihre Besucher. Um die Talsperre herum führt ein rund dreieinhalb Kilometer langer Rundwanderweg, es gibt einen durch Bojen abgesperrten Badebereich und sogar einen speziellen Hundestrand. Im Winter besteht die Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen. Sanitäre Anlagen und Umkleidemöglichkeiten stehen am Naturbad zur Verfügung, dort wird der Badebetrieb auch vom DLRG überwacht. Am westlichen Rand der Talsperre befindet sich unmittelbar am See die Jugendherberge Glörsee.

Ausreichend (kostenpflichtige ) PKW-Parkmöglichkeiten gibt es unmittelbar am nördlichen Ende der Staumauer. Eine kostenlose Alternative ist der Parkplatz am Beginn des Zufahrtsweges zur Talsperre, allerdings verbunden mit einem rund fünfzehnminütigen Fußweg bergan bis zur Staumauer. Mit dem Fahrzeug wird empfohlen, über die A45, Abfahrt Hagen-Süd, Richtung Hagen-Freilichtmuseum / Breckerfeld anzureisen und dort der Beschilderung zu folgen.

Verschollen im Bermuda3Eck?

Das Bermuda3Eck südwestlich vom Hauptbahnhof Bochum ist ein Straßenkarree mit zahlreichen Kneipen, Restaurants, Shops und sehenswerten Bauwerken. Es hat sich zu einem zentralen Ort des Nachtlebens im Ruhrgebiet entwickelt. Höhepunkt ist jedes Jahr das Straßenfest/Musikfestival „Bochum Total“.

Im Zuge der Neugründung der Ruhr-Universität Bochum entwickelte sich ab den 1980er-Jahren auch eine gastronomische Studentenszene. Unterschiedlichste Gastronomiekonzepte führten zu einer hohen Kneipendichte im früheren Bahnhofsviertel zwischen Innenstadt und Schauspielhaus. Mit Ausdehnung der Außengastronomie auf die öffentlichen Straßen und Plätze war das Bermuda3Eck geboren.

Es gibt um die achtzig Kneipen, Clubs und Restaurants, von denen fast rund um die Uhr immer welche geöffnet haben. Manches Lokal ist Ableger einer Gastronomiekette, andere sind einzigartige und auch überraschende Konzepte. Das Speisenangebot deckt nahezu die gesamte Küche der Welt ab. Dazu kommen einige Independent Shops, deren Angebot hauptsächlich jüngeres Publikum anspricht. Mit dem Casablanca und dem Union-Kino sind zwei Lichtspielhäuser vertreten, in denen ein breites Filmprogramm abseits des Mainstreams läuft. Rund um das Szeneviertel gibt es mehrere Unterkünfte der unterschiedlichsten Kategorien vom Jugendgästehaus bis zum 4-Sterne-Hotel.

Eine Institution seit 1952 ist das Bratwursthaus am Engelbertbrunnen. Hier gibt es die ruhrgebietstypische Currywurst, der Herbert Grönemeyer in seinem gleichnamigen „Welthit“ ein Denkmal gesetzt hat. Im Bermuda3Eck steht auch Bochums erstes Hochhaus. Das siebengeschossige, heute denkmalgeschützte Union-Kino wurde 1925 als Autohaus erbaut und blieb bis 1955 das höchste Gebäude der Stadt. Einzigartig ist sicherlich auch der 400 qm große, kostenfrei nutzbare Skaterpark auf dem Dach eines Gebäudes.

Das Bermuda3Eck beginnt am Konrad-Adenauer-Platz, im Volksmund kurz KAP genannt, und erstreckt sich entlang der Kortum-, Brüder- und Viktoriastraße bis zum Südring. Am KAP befinden sich eine zentrale Bühne und der größte Biergarten. Der überwiegende Teil der Partymeile ist Fußgängerzone. Ein Parkhaus liegt unmittelbar östlich der Kortumstraße. Als Alternative zum PKW empfiehlt sich eine Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr. Zentrale Station der Stadtbahn mitten im Geschehen ist der U-Bahnhof „Engelbertbrunnen/Bermuda3Eck“ der Linien 308/318.

Link zur Homepage vom Bermuda3Eck mit interaktiver Navigationskarte

Buttern im Hauptschalthaus

Das Restaurant Hauptschalthaus im Landschaftspark Duisburg-Nord findet man zusammen mit dem Besucherzentrum im gleichnamigen Gebäude. Das Hauptschalthaus wurde erst im Jahr 1960 erbaut, nachdem das Hochofenwerk seine Kraftzentrale stilllegte und keinen eigenen Strom mehr produzierte. So wurde diese Schaltzentrale sozusagen als Puffer zwischen dem öffentlichen Stromnetz und dem Werk benötigt.

Restaurant Hauptschalthaus im Landschaftspark Duisburg-Nord

Obere Ebene im Restaurant Hauptschalthaus | Landschaftspark Duisburg-Nord

Das Restaurant liegt im früheren Hauptschaltraum und erstreckt sich über zwei Ebenen. Man sitzt unter mächtigen Strom-Isolatoren und blickt im oberen Bereich durch eine komplett verglaste Hauswand auf die Relikte des Hochofenwerkes. Passendes rotbraunes Mobiliar, ein interessantes Beleuchtungskonzept, original Interieur, freiliegende Stahlträger, Arbeitsbühne und die Isolatoren fügen sich zu einem recht spektakulären Ambiente zusammen. Im Innenbereich finden sich rund einhundert Sitzplätze an Tischen, Hochtischen und der Theke, bei passendem Wetter gibt es zusätzliche zweihundert gemütliche Sitzplätze im großen Außenbereich.

Die Küche ist mediterran ausgerichtet und bietet neben einer dauerhaften Standardkarte immer wieder saisonale Angebote. Es gibt die ruhrgebietstypische Currywurst mit Pommes, Eintöpfe, Burger, Flammkuchen, kleine Snacks und Salate – aber auch getrüffelte Kalbsbolognese, Edelpilz-Risotto, confierte Entenkeule oder ein Rumpsteak vom Weideochsen. Die Preise bewegen sich ein wenig oberhalb des Durchschnitts, sind aber zumindest für die Speisen angemessen.

Man kann die Gastronomie im Hauptschalthaus komplett für eigene Veranstaltungen anmieten, in der Regel trifft man aber Touristen und Besucher des industriekulturellen Denkmals, Radfahrer und Wanderer oder auch den Nachbar aus der Siedlung gegenüber. Das Personal ist hochmotiviert, schnell und äußerst freundlich.

Kontaktdaten:
Emscherstraße 71, 47137 Duisburg-Meiderich
Homepage