Dem Sauerland seine Hymne …

Im Jahr 1979 gründete sich in Iserlohn rund um den Frontmann Reiner Hänsch eine Musikband, die sich den Namen Zoff gab. Sie wurde der Neuen Deutschen Welle zugerechnet und löste sich bereits 1984 wieder auf. Vorher gelang Zoff aber noch ein großer Wurf. Sie veröffentlichten 1983 eine Single mit dem Titel Sauerland, die in der Folgezeit zur (heimlichen) Hymne des gleichnamigen Raumes avancierte.

Im Text tauchen einige Namen sauerländischer Dörfer auf: Finnentrop, Küntrop, Hundesossen, Züschen, StachelauKrombach und Kalberschnacke. Das sind heute Ortsteile größerer Städte wie Schmallenberg oder Winterberg, aber durchaus einen Besuch wert. In fast allen Orten findet ihr gut markierte Wander(rund)wege.

(Ein Bauer stand im Sauerland und dachte drüber nach,
dass Hühner auf der Stange sitzen, Tauben auf dem Dach.
Inzwischen in sein Hühnerstall, da tobt der Fuchs ganz munter,
und holt die Hühner nach und nach von ihrer Stange runter.)

In Finnentrop ist dunkel,
in Küntrop noch viel mehr.
In Hundesossen wird auf Touristen geschossen,
und trotzdem kommen jedes Jahr mehr.
In Winterberg lebt ein Gartenzwerg,
der ging sich in Züschen einen zischen.
Er hat sich verlaufen nach Schmallenberg,
das ist ganz schön weit für ein‘ vollen Zwerg.

Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
begrabt mich mal am Lennestrand.
Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen.
Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
vergrabt mein Herz im Lennesand,
wo die Mädchen noch wilder als die Kühe sind.

In Stachelau tobt die wilde Sau,
da kommen alle Bauern aus Krombach,
und nach der Feier verprügeln sich alle,
da freut man sich schon ’s ganze Jahr drauf.
In einer Baracke in Kalberschnacke,
da übt die Kapelle der Feuerwehr.
Sie machen viele Stunden Radetzkimarsch
und fünf Kisten Warsteiner leer.

Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
begrabt mich mal am Lennestrand.
Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen.
Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
vergrabt mein Herz im Lennesand,
wo die Mädchen noch wilder als die Kühe sind.

Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey.

Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
begrabt mich mal am Lennestrand.
Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen.
Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
vergrabt mein Herz im Lennesand,
wo die Mädchen noch wilder als die Kühe sind.

Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
begrabt mich mal am Lennestrand.
Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen.
Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
vergrabt mein Herz im Lennesand,
wo die Mädchen noch wilder als die Kühe sind.

Sauerland, Sauerland, Sauerland,…

UPDATE: Ein YouTube-Video stammt aus dem Jahre 1984 und zeigt Zoff in Aktion.
Wer den Song immer schon mal sein eigen nennen wollte – HIER kann man ihn downloaden.

Glück auf, der Steiger kommt!

Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 erwarten wir alle den 5. Juni 2010.
!SING, der DAY OF SONG wird (hoffentlich) viele hunderttausende Menschen im ganzen Revier zum zeitgleichen gemeinsamen Singen zusammenführen. Ein landesweites Radiosignal wird der Auslöser sein und den Mitsing-Impuls für alle singbegeisterten Menschen geben, ob auf Marktplätzen, auf Schiffen, bei der Arbeit, im Auto oder auch im Krankenhaus oder Altersheim. Alleine oder in der Gemeinschaft werden zwei Lieder nacheinander angestimmt: Das Bergmannslied „Glück Auf“ und die von Herbert Grönemeyer komponierte neue Hymne „Komm zur Ruhr“!
Man darf gespannt sein … und damit keiner eine Ausrede hat findet ihr nachfolgend den Text vom Steigerlied.

Glückauf! Glückauf! Der Steiger kommt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezünd’t, schon angezünd’t.

Schon angezünd’t. Das wirft sein’n Schein,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
ins Bergwerk n’ein, ins Bergwerk n’ein.

Ins Bergwerk n’ein, wo die Bergleut‘ sein,
die da graben das Silber und das Gold, bei der Nacht,
die da graben das Silber und das Gold, bei der Nacht,
aus Felsgestein, aus Felsgestein.

Der eine gräbt das Silber, der andere gräbt das Gold,
doch dem schwarzbraunen Mägdelein, bei der Nacht,
doch dem schwarzbraunen Mägdelein, bei der Nacht,
dem sein sie hold, dem sein sie hold.

Ade, ade, Herzliebste mein!
Und da drunten im tiefen, finstern Schacht, bei der Nacht,
und da drunten im tiefen, finstern Schacht, bei der Nacht,
da denk‘ ich dein, da denk‘ ich dein.

Und kehr‘ ich heim, zum Liebchen mein,
dann erschallet des Bergmanns Gruß, bei der Nacht,
dann erschallet des Bergmanns Gruß, bei der Nacht,
Glückauf! Glückauf! Glückauf! Glückauf!

Wir Bergleut‘ sein, kreuzbrave Leut‘
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch, bei der Nacht,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch, bei der Nacht,
und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.

 Wer den Song immer schon mal sein eigen nennen wollte  🙂  HIER kann man ihn downloaden.

TIPP: Den Text zu Grönemeyers Komm zur Ruhr findet ihr hier in meinem Blog!

 

Komm zur Ruhr

Der gebürtige Bochumer Rockmusiker Herbert Grönemeyer wurde beauftragt, eine Ruhrgebietshymne für die Kulturhauptstadt Ruhr.2010 zu schaffen. Die Auftragsarbeit wurde der Öffentlichkeit am 9. Januar 2010 zur Eröffnungsfeier der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 auf der Zeche Zollverein in Essen vorgestellt.

Sechs Minuten Songtext charakterisieren die Menschen des Ruhrpots mit ihrer Sturheit, mit ihrer Direktheit und Offenheit, Loyalität und Zuverlässigkeit und auch ihrem trockenen Humor. Im weiteren Text werden die Integrationsfähigkeit, der Fußball oder das Wetter thematisiert.

Wo ein rauhes Wort dich trägt,
weil dich hier kein Schaum erschlägt,
wo man nicht dem Schein erliegt
weil man nur auf das Sein was gibt.
Wo man gleich den Kern benennt,
und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur.
Unverlässlich, sonnig stur.
Leichter Schwur, komm zur Ruhr.

Schnörkellos ballverliebt wetterfest und schlicht geradeaus,
warm, treu und laut hier das Leben, da der Mensch, dicht an dicht.
Jeder kommt für jeden auf, in Stahl gebaut.
Und der Hang, zum dürretrockenen Humor.
Und der Gang, lässig und stark.
Wer morgens verzagt hat’s mittags längst bereut.
Es ist wie es ist, es wird Nacht und es wird Tag.

Leute geben, Leute sehn. Sie bewegen, sie verstehn. Alle vom Flussrevier.
Dass der Rhein sich neu genießt liegt an diesem Glücksgebiet.
Alles fließt, alles von hier.
Wo ein Wort ohne Worte zählt, Dir das Herz in die Arme fällt.
Wo woher kein Thema ist. Man sich mischt und sich nicht misst.

Ich mein ja nur. Komm zu Ruhr.

Und wer jetzt Lust bekommen hat – hier kann man den Song (kostenpflichtig) herunterladen: Herbert Grönemeyer: Komm zur Ruhr