Zu Besuch bei Tiger and Turtle

Schon viele Berichte hatte ich zur neuen Großskulptur Tiger & Turtle – Magic Mountain auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Duisburger Angerpark gelesen und mir fasziniert so manches Foto dazu angeschaut. Der Entschluss stand also schon länger fest: Da muss ich also auch mal hin!

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Innenhafen Duisburg

Einst Brotkorb des Ruhrpotts ist der Innenhafen von Duisburg heute ein turbulentes, farbiges Szeneviertel und immer wieder einen Besuch wert. Sanierte Lagerhäuser beherbergen schicke Locations, Galerien und Museen. Moderne Architektur, eine Sportboot-Marina und der Platz der Erinnerungen begleiten die Flaniermeile.

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… von schwarz nach grün …

Quer durch den Landschaftspark Nord in Duisburg zieht sich auf einer Länge von rund drei Kilometer von Ost nach West ein Gewässer. Ursprünglich war dies einmal das Tal der Emscher. Bedingt durch Bergsenkungen und dem Umbau der Emscher zu einem oberirdischen Abwasserkanal hat man die Mündung in den Rhein in zwei Schritten von Duisburg-Alsum über DU-Walsum (1910) nach Dinslaken (1949) verlegt. Jetzt wird dieser 7,8 Kilometer lange Altarm als -Alte Emscher- bezeichnet.

Duisburg LandParkNord Klarwasserkanal

Im Bereich des Landschaftsparks wurde der Abschnitt ab dem Jahr 1995 renaturiert und getrennte, unterirdische Abwasserkanäle angelegt. Durch die Anlage der Emscherpromenade am nördlichen Ufer, durch den Neubau des Windenergierades, eines Spielplatzes, Brücken und Stege wurde der Freizeitwert in diesem Bereich stark verbessert. Heute fließt hier nur noch Regenwasser, das über die versiegelten Flächen und Dächer des Landschaftsparks in den sogenannten Klarwasserkanal gelangt. Durch das Windrad werden dem Kanal rund zwanzig Liter Wasser pro Minute entnommen, die zur Wasserversorgung der Pflanzen genutzt werden, dem Wasserspielplatz zur Verfügung stehen und zum größten Teil über ein hochstehendes Ablassrohr mit Sauerstoff angereichert wieder in den Kanal zurücksprudeln. Auf dem Hauptabschnitt des Kanals entlang der Emscherpromenade gibt es so manches lauschige Eckchen, idyllisch gelegene Ruhebänke und viel Grün.

Duisburg LandParkNord KlarwasserkanalDie Alte Emscher im Landschaftspark Nord ist auch Bestandteil der Themenroute No. 13 „Auf dem Weg zur blauen Emscher“ auf der Route Industriekultur.

 

Versunkene Gärten in der Industrielandschaft

Auf dem weitläufigen, rund zweihundert Hektar großen Gelände vom Landschaftspark Duisburg-Nord gibt es viele kleine liebenswerte Details zu entdecken. Rund dreihundert Meter westlich vom Windenergieturm stößt man auf einen verwunschenen Garten – einer der früheren Stadtrandgärten. In den 1920er Jahren war hier an der Wittfelder Straße die Duisburger Stadtgrenze. Hier befanden sich Wohnhäuser, eine Gaststätte und eben die Stadtrandgärten. Mit dem Bau der Autobahn A 42 wurden die Gebäude abgerissen und die Gärten gerieten in Vergessenheit.

Duisburg LandParkNord Stadtrandgarten

Erst mit Beginn der Parkplanung im Rahmen der IBA Internationale Bauausstellung Emscherpark wurde einer der alten Gärten wieder erschlossen. Der Laubengang aus Weißdornsträuchern wurde freigeschnitten, einige Nachpflanzungen ergänzt und eine neue Ziegelmauer zur Abgrenzung gesetzt. Die ehemaligen und zwischenzeitlich verwilderten Gärten westlich dieses Kleinods wurden so belassen. In der undurchdringlichen Wildnis ist über die Jahrzehnte ein wertvolles Brut- und Nahrungsbiotop für die Vogelwelt entstanden.

Duisburg LandParkNord StadtrandgartenDer wiedererschlossene Stadtrandgarten ist in drei Teile gegliedert: vom Hochofengelände kommend gibt es zunächst eine Obstwiese, dann die strukturierten Beete des Sammlergartens und zur Straße liegt der Blumengarten. Ein Hingucker ist auf jeden Fall der Sammlergarten. Die Beete sind durch Stahlträger abgetrennt und in den Abteilungen wurden wie in einem Setzkasten Materialien des Geländes gesammelt und die einzelnen Beete dann der spontanen Besiedlung durch Wildpflanzen überlassen. An den Wegen gibt es verschiedene, zum Teil beschattete Sitzmöglichkeiten und man findet hier immer ein ruhiges Plätzchen zum Relaxen.

(Fast) ein kleiner Geheimtipp, denn hierher verlieren sich kaum touristische Besucher des Hochofenareals.   …   Weil – man muss ja etwas laufen … 🙂

Kartenanzeige OpenStreetMap

Buttern im Hauptschalthaus

Das Restaurant Hauptschalthaus im Landschaftspark Duisburg-Nord findet man zusammen mit dem Besucherzentrum im gleichnamigen Gebäude. Das Hauptschalthaus wurde erst im Jahr 1960 erbaut, nachdem das Hochofenwerk seine Kraftzentrale stilllegte und keinen eigenen Strom mehr produzierte. So wurde diese Schaltzentrale sozusagen als Puffer zwischen dem öffentlichen Stromnetz und dem Werk benötigt.

Restaurant Hauptschalthaus im Landschaftspark Duisburg-Nord

Obere Ebene im Restaurant Hauptschalthaus | Landschaftspark Duisburg-Nord

Das Restaurant liegt im früheren Hauptschaltraum und erstreckt sich über zwei Ebenen. Man sitzt unter mächtigen Strom-Isolatoren und blickt im oberen Bereich durch eine komplett verglaste Hauswand auf die Relikte des Hochofenwerkes. Passendes rotbraunes Mobiliar, ein interessantes Beleuchtungskonzept, original Interieur, freiliegende Stahlträger, Arbeitsbühne und die Isolatoren fügen sich zu einem recht spektakulären Ambiente zusammen. Im Innenbereich finden sich rund einhundert Sitzplätze an Tischen, Hochtischen und der Theke, bei passendem Wetter gibt es zusätzliche zweihundert gemütliche Sitzplätze im großen Außenbereich.

Die Küche ist mediterran ausgerichtet und bietet neben einer dauerhaften Standardkarte immer wieder saisonale Angebote. Es gibt die ruhrgebietstypische Currywurst mit Pommes, Eintöpfe, Burger, Flammkuchen, kleine Snacks und Salate – aber auch getrüffelte Kalbsbolognese, Edelpilz-Risotto, confierte Entenkeule oder ein Rumpsteak vom Weideochsen. Die Preise bewegen sich ein wenig oberhalb des Durchschnitts, sind aber zumindest für die Speisen angemessen.

Man kann die Gastronomie im Hauptschalthaus komplett für eigene Veranstaltungen anmieten, in der Regel trifft man aber Touristen und Besucher des industriekulturellen Denkmals, Radfahrer und Wanderer oder auch den Nachbar aus der Siedlung gegenüber. Das Personal ist hochmotiviert, schnell und äußerst freundlich.

Kontaktdaten:
Emscherstraße 71, 47137 Duisburg-Meiderich
Homepage

 

Garten der Erinnerungen (Duisburg)

Der Garten der Erinnerungen oder auch schon mal Altstadtpark genannt ist ein kleiner innerstädtischer und absolut sehenswerter Park am Südrand des Duisburger Innenhafens. Man findet ihn genau westlich vom Portsmouth Damm, Zugänge sind über die Uferstraße, den Springwall oder den Philosophenweg möglich.

Garten der Erinnerungen - Innenhafen Duisburg

Garten der Erinnerungen mit Blick auf das Jüdische Zentrum

Der rund drei Hektar große Park wurde im Jahr 1999 nach Plänen des israelischen Bildhauers Dani Karavan angelegt und ist das bis dahin umfangreichste Projekt des Land Art-Künstlers in Deutschland. Rund um den Garten der Erinnerungen findet man das Gemeindezentrum (mit Synagoge) der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen, den Yitzhak-Rabin-Platz, Teile der früheren Stadtmauer mit dem Koblenzer Turm und die Duisburger Marina mit der bereits mehrfach prämierten Katzbuckelbrücke.

Dieser Teil des Innenhafens war früher einmal der größte Umschlagplatz für Getreide in Europa und damit als Brotkorb des Ruhrgebiets ein lebenswichtiger und geschichtsträchtiger Ort. Der Künstler hat nicht nur eine klassische Grünanlage angelegt, sondern dem alten Hafenbereich auch ein außergewöhnliches Denkmal gesetzt. Vorhandene Lagerhallen und Kontorgebäude wurden bis auf ihre tragenden Gerüste entkernt oder bis auf das Treppenhaus abgebrochen. Niedrige Betonmauern dokumentieren die Grundrisse der ehemaligen Gebäude. Alle noch vorhandenen Gebäudeteile und Mauern sind schneeweiß angestrichen und werden unterbrochen durch streng umrissene Rasenflächen, einzelne, skulpturartig inszenierte Bäume. Drei Hochbeete werden mit den Jahreszeiten entsprechende Getreidesorten bepflanzt und erinnern somit an die Dreifelderwirtschaft und eine riesige Rasenwelle symbolisiert die Bewegung des Wassers.

Der Garten der Erinnerungen ist auch Bestandteil der Themenroute Duisburg: Stadt und Hafen im Rahmen der Route der Industriekultur. Der Park ist rund um die Uhr frei zugänglich und zum überwiegenden Teil barrierefrei. Durch die Grünanlage Kuhlenwall kann man von hier aus die Duisburger City zu Fuß erreichen.