Fantasievolle Felsformationen

Das Nationale Geotop Felsenmeer in Hemer-Deilinghofen ist eine wild zerklüftete Felsenlandschaft mit einem geheimnisvollen Gewirr aus Felsen, Schluchten und Abgründen und steht seit 1968 unter Naturschutz. Es ist in erster Linie das sichtbare Ergebnis von Massenkalkeinbrüchen zum Ende des Tertiärs, in dem Hohlräume von unterirdischen Wasserläufen ausgespült wurden, die dann eingebrochen sind. Aber auch der Mensch war an der weiteren Entstehung der Geländefläche beteiligt, denn hier wurde der bislang älteste Tiefbau auf Eisenstein in ganz Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Bereits um das Jahr 1000 und Generationen danach haben Bergleute nach Eisenstein geschürft, zunächst im Tagebau, später dann auch im Untertagebau.

Das Areal erstreckt sich über circa 800 m Länge und 100 m bis 200 m Breite und ist von einem sehr alten Buchenwald bestanden. Es wird in drei Flächenbereiche eingeteilt: das Große Felsenmeer im Nordwesten, das Kleine Felsenmeer im Süden und das Paradies im Südosten. Das gesamte Felsenmeer mit seinen unzähligen Schluchten und Spalten sowie der Wald sind mittlerweile Heimat und Lebensraum von vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Jahrzehntelang war der Zugang zum Felsenmeer gesperrt und der Zutritt verboten. Im Rahmen der Landesgartenschau 2010 hat man jedoch das überwältigende Areal wieder geöffnet und für Besucher zugängig gemacht. Dazu wurde im Großen Felsenmeer eine drei Meter breite und 37 Meter lange barrierefreie Plattform eingesetzt, von der sich ein phantastischer Ausblick auf die wuchtigen Gesteinsformationen und bis zu 20 Meter tiefen Felsschluchten bietet. Im Kleinen Felsenmeer wurden für Besucher ein Steg und eine Brücke behutsam in das Naturschutzgebiet eingelassen. Beide Bauwerke sind insgesamt 62 Meter lang und zwei Meter breit. Besonders faszinierend ist die besondere Konstruktion der barrierefreien Brücke, die sich wie ein Lindwurm auf einer Länge von 30 Metern frei schwebend an Felsblöcken und Baumformationen vorbei schlängelt. Der Steg führt unterhalb zwischen den Felsen am Erdboden entlang und ist allerdings nur über mehrere Stufen erreichbar.

Das Felsenmeer ist nach Einbau von Balkon, Brücke und Steg mittlerweile das ganze Jahr über frei (kostenlos) zugängig. Bester Zugang besteht vom PKW-Parkplatz am Eingang Deilinghofen zum Sauerlandpark aus. Von dort gibt es einen ausgeschilderten Panoramaweg, der über das Felsenmeer bis zur Heinrichshöhle führt. Besucher müssen jedoch in jedem Fall auf den Wegen bleiben, da ein Herumlaufen zwischen den Steinen die Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig schaden würde und die teilweise verdeckten Spalten und Schluchten lebensgefährlich sind.

Wie komme ich hin?
Erste Möglichkeit: In Verbindung mit einem Besuch im Sauerlandpark. Da erreicht man das Geotop Felsenmeer über den Park der Sinne, die Aussichtsplattform im Großen Felsenmeer liegt direkt in der Verlängerung der Wegachse.
Zweite Möglichkeit: Anfahrt mit dem PKW durch das Hönnetal direkt nach Deilinghofen Deilinghofener Straße). Das Felsenmeer ist ausgeschildert. Vom PKW-Parkplatz am Eingang Deilinghofen zum Sauerlandpark führt ein angelegter Weg zum Felsenmeer – ein Spaziergang von circa zwanzig Minuten.
Dritte Möglichkeit: Über den Ortsteil Sundwig und die Felsenmeerstraße und einen Spaziergang an der Heinrichshöhle vorbei zum Felsenmeer. Hier sollte man jedoch beachten, dass die Felsenmeerstraße eine Anliegerstraße ist und ein PKW-Parkplatz vor der Straße ausgewiesen ist.

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