Sehenswertes Kleinod im Herzen von Dortmund

Die evangelische Kirche St. Marien (auch: Marienkirche) befindet sich mitten im Herzen der Dortmunder Innenstadt, direkt gegenüber der Reinoldikirche. Sie wurde in den Jahren 1170 bis 1200 als dreischiffige, dreijochige Gewölbebasilika mit zwei Türmen erbaut. Zwischen 1350 und 1370 wurde ein gotischer Chor mit Sakristei und der Berswordtkapelle angebaut. Über die Jahrhunderte litt die Bausubstanz und 1805 musste der nördliche Turm abgetragen werden, da er akut einsturzgefährdet war. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche 1943 durch Bomben fast vollständig zerstört, aber in den Jahren 1948 bis 1959 wieder aufgebaut.

Dortmund Marienkirche

Die Marienkirche war Gerichts- und Ratskirche der ehemaligen Freien Reichsstadt Dortmund und besitzt einige außerordentliche und sehenswerte Kunstschätze, darunter den Marienaltar des Conrad von Soest (um 1420), der als herausragendes Beispiel für die westfälische Tafelmalerei gilt. Ferner den Berswordt-Altar (um 1385), zwei bedeutende und für den Betrachter sehr beindruckende Statuen der Muttergottes („Goldene Muttergottes von Dortmund“ um 1230 und eine gotische Sandsteinmadonna aus dem Jahre 1420), das reichlich mit Ornamenten versehene Chorgestühl aus dem Jahr 1523 und mehrere Grabplatten bedeutender Dortmunder Familien aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Daneben findet sich ein spätromanischer Taufstein aus der Stauferzeit, ein Sakramentshäuschen aus Sandstein (um 1450) und zahlreiche Glasfenster von Johannes Schreiter (1972).

Dortmund MarienkircheDie Kirche hat sich der Initiative Offene Kirche angeschlossen und ist an mindestens fünf Tagen in der Woche zur Besichtigung geöffnet.
Jeden Donnerstag um 16.30 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat um 12.00 Uhr finden öffentliche Führungen statt. Falls man es zeitlich einrichten kann, sollte man solch einen Termin wahrnehmen. Weitere Informationen hierzu unter kirchenfuehrung(at)st-mar ien-dortmund.de und auf der Homepage der Evangelischen St. Mariengemeinde.

Es ist ratsam, unbedingt eine der angebotenen Kirchenführungen mitzumachen, um etwas über die einzelnen Kunstschätze zu erfahren. Andererseits kann man sich natürlich auch einen ruhigen Zeitpunkt – ohne viel Besucher – aussuchen und das besondere Flair dieser ältesten der vier Dortmunder Stadtkirchen auf sich wirken lassen.
Dazu lohnt es sich, vorher den kleinen Kirchenführer (pdf-Dokument) von der Homepage herunterzuladen, um sich die sehenswerten Details selbst zu erschließen.

Die Marienkirche liegt zentral in der Dortmunder Innenstadt, direkt am Rand der Fußgängerzone Westen-/Ostenwall und nur wenige Schritte von der U-Bahn-Station „Reinoldikirche“ entfernt.

Hörder Burg

Am Standort der Hörder Burg in Dortmund treffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinander. Die Burg hat den heutigen Stadtteil Hörde in unterschiedlicher Funktion über 800 Jahre lang begleitet. Aufwendig saniert steht das Baudenkmal am Zugang zum Phoenix-See.

Die Geschichte der Hörder Burg im gleichnamigen Dortmunder Stadtteil reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie wurde als Wasserburg am Zusammenfluss von Hörder Bach und Emscher erbaut, war ab dem 15. Jahrhundert öffentlicher Verwaltungssitz des Amtes Hörde und ab 1906 Hauptverwaltung des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins. Seit 2009 ist das aufwendig sanierte Baudenkmal mit seinem Burgplatz ein Eingangstor zum neu geschaffenen Phoenix-See.

Erbaut wurde die Burg von der Familie von Hörde, die sie Ende des 13. Jahrhunderts an die Grafen von der Mark verkauften. Diese bauten sie massiv als Landesburg gegen die Reichsstadt Dortmund aus. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hörder Burg mehrfach eingenommen und 1673 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte ein Iserlohner Unternehmer das komplette Gelände und richtete dort ein Puddel- und Walzwerk ein. Die Burggebäude wurden auf- und ausgebaut und dienten fortan der Verwaltung des Industriebetriebes. Im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, wurden die Burggebäude ein weiteres Mal aufgebaut und als Baudenkmal eingetragen.

Die ältesten Teile der Hörder Burg in Dortmund lassen sich auf das 13. Jahrhundert datieren. Im Rahmen des Umbaus und der Sanierung des ehemaligen Industriegeländes Phoenix-Ost erfolgten umfangreiche archäologische Grabungen östlich der Burganlage. Dabei kamen neben Fundament- und Mauerresten auch Werkzeuge, Lederschuhe, Goldringe und Werkzeuge an das Tageslicht. Diese Funde könnt ihr bei Interesse im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte anschauen. Grundmauern, Brunnen und weitere bauliche Spuren der Burganlage auf dem Burgplatz sind als Bodendenkmal eingetragen und können jederzeit besichtigt werden.

Eine Innenbesichtigung der Burg ist nur im Rahmen von Führungen oder zu besonderen Gelegenheiten möglich, da die Räumlichkeiten als Büros von verschiedenen Firmen genutzt werden. Eine Besichtigung von außen ist jederzeit möglich. Im Westflügel der Hörder Burg unterhält der Heimatverein Hörde ein kleines, sehenswertes Museum zur Geschichte der Burg und der früheren Stadt Hörde.

Anschrift: Hörder Burgstraße, 44263 Dortmund | Link zur Kartenanzeige OpenStreetMap