Ahe-Hammer

Eines der schönsten technischen Industriedenkmäler ist ganz sicherlich der Ahe-Hammer in Herscheid. Die alte Hammerschmiede liegt idyllisch im Tal der Schwarzen Ahe und wurde erstmalig im Jahr 1562 genannt. Das Gebäude wurde aus Grauwacke und Fachwerk mit einem flachen, niedrigen Dach erbaut und bis 1941 industriell betrieben. In den 1950er Jahren wurde die Anlage instandgesetzt und renoviert und steht seitdem interessierten Besuchern für Schmiedevorführungen zur Verfügung.
In der Schmiede des Ahe-Hammers gibt es zwei Hämmer – einer von 90 kg und einer von 160 kg Gewicht. Angetrieben werden die Hämmer durch ein Wasserrad, das mittels des aufgestauten Wassers der Ahe betrieben wird. Hier wurde der märkische Osemund hergestellt, ein sehr weiches, gut schmiedbares Eisen und Ausgangsprodukt für die in der Grafschaft Mark verarbeiteten Drahtwaren. Neben der eigentlichen Schmiede mit den Hämmern und der Schmiedefeuer sind noch der Kohlebunker, die Schreibstube (das Comptoir) und die Schlafstube der Schmiede im Dachgeschoss zu bestaunen.
Seit dem Jahr 2013 steht der Ahe-Hammer im Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege in Dortmund. Auf deren Internetseiten gibt es weitere Informationen zum Hammer und Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen und Führungen. Ein Besuch des Ahe-Hammers lässt sich hervorragend im Rahmen einer Wanderung einplanen. Bis auf weiteres ist jedoch wegen umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am Gebäude und dem Stauteich nur eine Außenbesichtigung möglich. 

Anschrift: Schwarze Ahe (östlich Haus-Nr. 18), 58849 Herscheid
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Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf

Ein ganz besonderes industriehistorisches Kleinod findet ihr an der Bundesstraße B233, nahe der Autobahnabfahrt Iserlohn-Seilersee der A46.

Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn

Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn | Gebäude mit Gastronomie

Die Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf, nördlich der Kernstadt Iserlohn, erinnert zunächst einmal an ein romantisches Bauerndörfchen. Die zehn restaurierten, zum Teil aneinander gebauten Fachwerkhäuser liegen still und verträumt da und das Wasser plätschert aus dem Mühlenkolk. Doch gut 100 Jahre lang, von 1814 bis 1918, ging es hier alles andere als ruhig zu. Hier wurden Messingwaren hergestellt mit Maschinen, die über Transmissionsriemen von großen Wasserrädern angetrieben wurden. So war beispielsweise die Iserlohner Messing-Tabaksdose ein weltweiter Verkaufsschlager. (Übrigens: das „s“ ist korrekt, die Tabaksdose war sozusagen ein Markenname.) Nach der Schließung stand die Anlage mehrere Jahrzehnte lang leer, ehe die Stadt Iserlohn 1981 das komplette Gebäudeensemble kaufte und es dem Stadtmuseum angliederte. Nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten zogen zunächst Künstler in einige der Gebäude ein. Seit 1987 ist in der alten Fabrikanlage das Nadelmuseum und seit 1993 auch das Haarnadelmuseum mit dem vollständigen Maschinenpark des bis 1966 in Iserlohn ansässigen Unternehmens Hermann Moritz & Sohn untergebracht. 1990 wurde eine Gelbgießerei eröffnet. Hier kann man zu bestimmten Zeiten hautnah miterleben, wie in früheren Zeiten Messing gegossen und verarbeitet wurde. Daneben gibt es ein Besucherzentrum, ein Café mit großer Außenterrasse, einen Picknickplatz für Besucher, Wanderer und Radtouristen sowie ein Veranstaltungsgebäude mit einer Außenstelle vom Standesamt Iserlohn.

Die Fabrikanlage zählt heute zu den bedeutendsten technischen Denkmälern in Südwestfalen, ist Ankerpunkt auf der Tälerroute der Europäischen Route der Industriekultur und auch Teil vom WasserEisenLand.

Das Museumsdorf kann jederzeit von außen besichtigt werden, Besucherzentrum, Nadelmuseum und Gelbgießerei haben Öffnungszeiten, die man der Homepage entnehmen kann. Der Eintritt ist frei.

Anschrift: Baarstraße 220-226 / Zum Schmelztiegel, 58636 Iserlohn
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Ei, Ei, Ei, Lanstroper Ei

Eine weithin sichtbare Landmarke ist der in den Jahren 1904/05 erbaute Wasserturm in Lanstrop. Fährt man auf der Autobahn A2 Richtung Berlin fällt der Wasserturm am Horizont sofort auf. Der Hochbehälter aus Stahlblech wird aufgrund seiner eiförmigen Konstruktion als Lanstroper Ei bezeichnet. Der Wasserbehälter fasst 2.000 Kubikmeter, ist rund achtzehn Meter hoch und besitzt einen Durchmesser von vierzehn Metern. Er steht auf einem Stahlgerüst und die ganze Konstruktion kommt auf eine Höhe von knapp sechzig Meter.

Der Behälter gehört zur sogenannten Konstruktionsart Barkhausen, ist der letzte seiner Art in der Metropole Ruhr und diente jahrzehntelang bis ins Jahr 1980 dazu, die umliegenden Zechen der Harpener Bergbau AG sowie die Ortsteile Lanstrop, Derne, Mengede und Brambauer mit gleichmäßigen Wasserdruck zu versorgen. Seit 1985 ist er als Baudenkmal in Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.

Das architekturtechnisch sehenswerte Lanstroper Ei ist ein Standort der Route der Industriekultur in Nordrhein-Westfalen und gehört zur Themenroute Nr. 6 mit dem Titel Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier. Zurzeit kann man ihn nur von außen besichtigen, er soll jedoch in den nächsten beiden Jahren in Zusammenarbeit mit der NRW-Stiftung, Sponsoren und der Stadt Dortmund umfassend saniert werden und dann wird man zu einer Aussichtsplattform unterhalb des Wasserbehälters klettern können.

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In die Röhre gucken!?

Im BernePark, einer ehemaligen Kläranlage in Bottrop-Ebel, hat die Emscher-Genossenschaft zusammen mit dem österreichischen Künstler Andreas Strauss „dasparkhotel bernepark“ verwirklicht. Oberhalb der beiden früheren Klärbecken warten fünf „Suiten“ auf Übernachtungsgäste. Jede Suite mit Platz für zwei Personen besteht aus einem Beton-Kanalrohr mit rund zwei Metern Durchmesser, einer Länge von knapp drei Metern, einem komfortablen Lattenrost mit Matraze, Leinenschlafsack und Decken. Es gibt Stauraum für Rucksäcke und/oder Taschen, eine Lichtquelle und Stromanschluss zum Aufladen des Mobiltelefons oder Nutzung eines Notebooks. Liegt man auf dem Rücken, kann man durch eine verglaste Öffnung in den Nachthimmel schauen. Toilette, Dusche und Waschgelegenheit gibt es im getrennt aufgestellen Sanitärcontainer.

Eine Buchung erfolgt ausschließlich über die Homepage, die maximale Aufenthaltsdauer beträgt drei Tage. Man bekommt per Mail einen vierstelligen Zugangscode, mit dem sich ab 15.00 Uhr des Anreisetages die Tür zur Suite öffnen lässt. Bei der Abreise hinterlegt man in seinem Zimmer einen Geldbetrag, den man für die empfangene Leistung als angemessen erachtet.

dasparkhotel bernepark wurde im Mai 2011 eröffnet und kann sich über eine pemanent fast 100%ige Auslastung freuen. Es ist die zweite Location dieser Art, ein erstes Hotel findet man direkt an der Donau im österreichischen Ottensheim.

Kontaktdaten:
Ebelstraße 25a, 46242 Bottrop – Ebel
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BernePark

Mitte der 1950er Jahre wurde die für damalige Verhältnisse modernste Kläranlage Deutschlands im Bottrop-Ebel errichtet. Als Klärwerk Bernemündung war sie rund vierzig Jahre in Betrieb und wurde 1997 stillgelegt.

Mittlerweile ein denkmalgeschütztes Industriebauwerk, ist das Klärwerk seit Oktober 2010 im Rahmen der Emscherkunst als Parklandschaft BernePark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

Beide Klärbecken haben eine Lichtinstallation von Mischa Kuball bekommen, eines der beiden kreisrunden Becken wurde trockengelegt und mittels 21.000 Stauden und Gräsern nach Plänen des Landschaftskünstlers Piet Oudolf in einen versunken Garten umgestaltet. Der ganze Park wird für Kulturveranstaltungen aller Art genutzt, es gibt einen Kinderspielplatz und in das Maschinenhaus ist eine Erlebnisgastronomie mit Tagungsmöglichkeiten eingezogen. Ab Frühjahr 2011 steht auch das „Parkhotel“ des österreichischen Künstlers Andreas Strauss zur Verfügung.

Der Park ist täglich zwischen 10.00 Uhr und 22.00 Uhr (Freitag und Samstag bis 24.00 Uhr) für Besucher kostenfrei zu nutzen. Auf der verlinkten Homepage gibt es noch einige zusätzliche Informationen und eine detaillierte Anfahrtskizze.

Kontaktdaten:
Ebelstraße 25a, 46242 Bottrop – Ebel
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Landmarke Spurwerkturm

Der Spurwerkturm ist nach einer Idee des Künstlers Jan Bormann entstanden und befindet sich auf der Bergehalde Brockenscheidt in Waltrop.
Der Name leitet sich ab aus den in der Konstruktion insgesamt verarbeiteten 1000 Meter Spurlatten. Dies sind die Hartholzbalken, die im Bergbau verwendet wurden, um die Förderkörbe in den Schächten zu führen und in der Spur zu halten.

Der Spurwerkturm wurde im Jahr 2000 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) eingeweiht, die gebrauchten Spurlatten stammen alle aus dem Bergwerk Ewald in Herten. Der Turm besitzt eine Grundfläche von 18 mal 18 Meter und eine Höhe von 20 Meter, das Haldenplateau befindet sich auf einer Höhe von 83,5 Meter über NHN.
Der Spurwerkturm ist jederzeit zugänglich, und von der Aussichtsplattform hat man einen fantastischen Rundum- und Weitblick über das östliche Ruhrgebiet und auf
das Gelände der ehemaligen Zeche Waltrop.

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